Weihnachtszirkus

Esslinger Zeitung 21.12.2012

Schüler als Akrobaten und Fakire

OSTFILDERN: Wasenäckerschule lädt zum Weihnachtszirkus in die Körschtalhalle ein – Das Projekt soll soziale Kompetenzen fördern

Foto: Koch

Die Mädchen der Wasenäckerschule in Scharnhausen beweisen Mut und gute Koordination auf ihren Einrädern. Beim Weihnachtszirkus in der Körschtalhalle zeigen die Kinder vor jeweils 300 Zuschauern, was sie bei dem Projekt gelernt haben.

Von Iris Koch

Hereinspaziert zum Weihnachtszirkus hieß es am Dienstag und Mittwoch in der Körschtalhalle in Scharnhausen. In der Manege zeigten die kleinen Artisten und Artistinnen aus der Wasenäckerschule ihre Künste. Die Jungen und Mädchen bezauberten das Publikum mit ihren rasanten, witzigen und manchmal auch verträumten Nummern. Die Kinder balancierten auf Kugeln oder Leitern, präsentierten sich als Seiltänzer, Fakire oder Zauberer, schlüpften in Löwenkostüme oder zeigten waghalsige Sprünge vom Trampolin. Die beiden Vorstellungen setzten einen glanzvollen Schlusspunkt unter das erste Jahr des Zirkusprojektes Scharnhausen, das im Rahmen des Lokalen Aktionsplans (LAP) der Stadt Ostfildern angeboten wird. Übers Jahr seien an etlichen kleineren Projekten und Ferienkursen die Wasenäckerschule, das Haus für Kinder und der evangelische Kindergarten beteiligt gewesen, erzählt die Schulleiterin der Wasenäckerschule Barbara Kary. Für den Weihnachtszirkus wurde seit den Herbstferien eifrig trainiert. „Alle 163 Kinder der Schule sind mit Feuer und Flamme dabei“, sagt die Rektorin.

„Hokus Pokus Mäusedreck“

Und so wurde zwei Mal vor jeweils 300 Zuschauern ein abwechslungsreiches Programm geboten. Der kleine Dompteur im übergroßen kariert

en Jackett ließ seine „Löwen“ sogar Handstand machen und Breakdance-Posen einnehmen. Die mit Putzutensilien ausgestatteten Hexen brachten das Publikum mit ihrem experimentellen Seillauf zum Schmunzeln ebenso wie der Zauberer, der seine magischen Künste mit Sprüchen wie „Hokus Pokus Mäusedreck, das Tuch das ist jetzt weg“ garnierte. Schlag auf Schlag flogen die Trampolin-Springer durch die Lüfte. Sie sorgten mit tollkühnen Einlagen für kollektives Aufstöhnen im Publikum. Graziöse Figuren hoch in den Lüften zeigten die Mädchen am Trapez und am Ringtrapez. Ob Menschenpyramiden, Tellerjonglage oder Leiterakrobatik – die fantasievoll kostümierten Kinder legten sich beim Weihnachtszirkus voll ins Zeug und überbrückten gelegentliche Hänger mit Charme und gegenseitiger Unterstützung. Die frechen Clowns holten auch mal Freiwillige aus dem Publikum, um mit ihnen Schabernack zu treiben.

Strahlende Gesichter gab es am Ende nicht nur in der Manege, sondern auch im Publikum, das die Vorstellungen mit stürmischem Applaus belohnte. „Ihr wart sensationell“, schwärmte Barbara Kary, Schulleiterin der Wasenäckerschule beim großen Finale. Zufrieden zeigte sich auch Zirkusdirektor Karl-Heinz Ramminger: Es habe sich ein gutes Miteinander von Lehrern, Eltern und Kindern entwickelt. „Das muss weiter wachsen“.

Das Zirkusprojekt, das auch zur Förderung von Integration und sozialer Kompetenzen gedacht ist, betrachten alle Beteiligten als Erfolg. Im kommenden Jahr soll es – wenn auch in kleinerer Form – fortgeführt werden. Der Antrag sei bereits bewilligt, sagte die Schulleiterin. Darüber freut sich auch der Förderverein der Wasenäckerschule, der das Zirkusprojekt organisatorisch betreut. „Die Kinder werden gefordert, aber ohne Leistungsdruck. Und sie sind superglücklich, wenn sie etwas vorführen können“, hat der Vorsitzende des Fördervereins Albert Dorneich beobachtet.